31. März 2023: Bei Sturm, Hagel und Regen im Jura

 

Nach dem Home-Office, Osterferien, es war höchste Zeit! Draussen: Wind, Sturm, Regen. Und doch, um 15.45 Uhr stieg ich regenfest eingepackt auf der Salhöhe aus und lief auf die Rumismatt hinauf. Dort wo der Wanderweg die Passtrasse verlässt stürmt es häufig, auch so heute. Auf der Rumismatt angekommen wurde es wieder dunkel, im Süden leuchteten die Alpen unterhalb der Wolkendecke, bei mir fielen Hagelkörner. Ich stieg über die Hasli-Wiese hinab und nahm einen neuen Weg, welcher mich unterhalb der Burgflue wieder ausspuckte. Somit lief ich gegen Wind und Regen auf die Burgflue hinauf. Nach einer kurzen Überquerung der Wiese bis zum Aussichtspunkt Nord kehrte ich um und lief auf den Mülacker hinauf. Auch dort blies der Wind äusserst heftig. Ich traf unterwegs auf diverse umgestürzte Bäume, welche hier vor 6 Tagen noch nicht lagen. Zurück auf der Rumismatt stieg ich wieder auf die Salhöhe ab und erwischte 3 Minuten später, 18.56 Uhr, den Bus nach Aarau hinunter. 

 

Übrigens: Die weissen Pünktchen auf dieser Aufnahme sind Hagelkörner.

 

An zwei Orten fand ich einen Hummel wie eingefroren an den Blumen festgeklammert. Das Tierchen bewegte sich nicht einmal als ich es streichelte. 


Heute, am 26. März 2023, fegt Regenfront nach Regenfront über mein Dorf hinweg, die letzte so-gar mit Blitz, Donner, Hagel und sehr viel Regen. Zwischendurch kommt dann aber wieder die Son-ne zum Vorschein. Jetzt wo ich dies schreibe, scheint sie gerade über den Balkon voll in mein Ge-sicht. In einer Minute wird sie hinter dem Wohnhaus auf der anderen Seite der Wiese verschwin-den. Ich geniesse noch jede Sekunde. Jetzt ist sie dann weg.... Es ist Sommerzeit!


25. März 2023: Dein Regenbogen wartet nicht bis morgen auf Dich...

 

... fang ihn ein, wenn er da ist! Der Him-mel machte auf und wieder zu an diesem Samstag. Dieses Mal lies ich den Regen-schirm zuhause, packte aber alles (auch mich selber) gut gegen den Regen ge-schützt ein. Um ca. 13.45 Uhr verlies ich die Salhöhe wiederum gen Norden, bei Wind und Sonne. Auf der Rumismatt foto-grafierte ich den noch fehlenden Grenz-stein und zog am Waldrand wieder zurück auf den Wanderweg. Kurz vor dem Mül-acker fiel Eisregen, jawohl! Nach einer Pause bei der Haselmüsli-Bank und bei meinem Bäumchen sah ich einen schwachen Regenbogen im Nord-osten, fand daraufhin einen halbwegs überwuch-erten Pfad hinunter zur Burgflue. Ein starker Wind kam aus dem Westen und jetzt schwappte der Regen förmlich über die Burgflue hinweg. Und dann.... die Sonne.... und wo Sonne und Regen auf einander treffen gibt es manchmal einen REGENBOGEN. Die Sonne stand jetzt tief genug am Himmel um einen schönen Regenbogen hervor zu zaubern! Auch jetzt lief ich wieder am Solbhof vorbei (Fönsu kam jetzt für eine Streicheleinheit auf mich zu) bis Oberhof hinunter.


24. März 2023: Schirm auf, Schirm zu, Schirm auf, usw.

 

Regen und Sturm: So verlief dieser Freitag! Und doch riskierte ich es, nahm den grossen Regenschirm mit und zog um ca. 15.15 Uhr auf der Salhöhe los. Bald musste ich den Schirm aufmachen, was bei diesen Sturmwinden nicht einfach war. Als ich oben auf der Rumismatt ankam (zwischendurch war es wieder kurz trocken) legte der Regen erst so richtig los. Den Schirm mit meinem Rucksack gut fixiert (das ich nicht weggeflogen bin, wundert mich heute, ein Tag später, immer noch) fotografierte ich diverse Blumen. Auch dies war nicht einfach: Es war relativ Dunkel, der Wind bewegte die Blumen ständig aus dem Fokusfeld heraus. So zog ich zur Haselmüsli-Bank (3 Rehe nahmen die Flucht auf), lief untendurch zur Burgflue (kurz auf Point-West und Point-Nord) und stellte fest, dass der Himmel weit im Norden blau war. Nur dort wo ich lief, "brätschte" der Regen wieder herunter. Singend unter dem Schirm stieg ich bis Oberhof ab (Fönsu kam mich beim Solbhof nicht begrüssen, sehr intelligent). Als ich dann im Postauto aufs Benkerjoch hochgefahren wurde, kam die Sonne weit im Westen unter die Wolkendecke hervor, der Himmel fing an zu leuchten, im Osten erschien ein Regenbogen. Und ich sass im Postauto.....!!!! Gerne hätte ich das alles fotografiert. 


18. März 2023: Sonnig und im T-Shirt unterwegs

 

Nach einem Friedhofbesuch und einer Einkaufstour am frühen Morgen, plus zuhause ein warmes Kaffee, machte ich mich auf den Weg zur Salhöhe (Ankunft ca. 10.45 Uhr). Ich wollte diesmal den unteren Weg zum meinem Fotostandort oben an der Hasli-Wiese nehmen, doch musste ich umkehren: Rodungsarbeiten (obwohl nicht angeschrieben). Da ich zu faul war den ganzen Weg zurück zu laufen, kletterte ich den Steilhang zur Rumismatt hinauf. Auf der Haselmüsli-Bank legte ich meine Mittagspause ein und musste die Jacke abziehen. Im T-Shirt stieg ich zur Burgflue ab und nahm den Juratritt über 2 Ebenen hinunter. Fotografierend und singend stieg ich bis nach Wölflinswil ab.

 

Dort wo bis vor ca. 2 Jahren noch eine Wasserrinne mit 2 Wasserrädern war, im Bächlein bei Wölflinswil, fischte ich ein mit Flechten überwachsenes Stück Holz aus dem Wasser. Ich legte es auf eine Bank zum Fotografieren, als plötzlich mehrere Flussgarnelen zum Vorschein kamen. Einfach faszinierend diese kleinen Wesen.


15. März 2023: Eine Grenzsteintour

 

Um ca. 7.50 verlies ich das Postauto in Asp und wanderte seelenruhig hoch auf die Hinterrebe. Es war noch frisch, die Sonne strahlte am Himmel. Ich verbrachte nochmals viel Zeit bei den Küchen-schellen. Oben auf den Pass angekommen bog ich zum Benkerjoch ab und begab mich an die Grenze zwischen den Gemeinden Küttigen im Süden und Oberhof im Norden. Hier fand ich den ersten Grenzstein, wonach ich den Steilhang bis zum "Grat" bestieg. Bis oben auf dem Asperstrihe fand ich viele Steine mit auf der Nordseite die Buchstabe A (Aarau, aber in ferner Vergangenheit). Nach einer Pause auf dem Aussichtspunkt rundete ich den Gipfel (hier stand die Buchstabe A auf der Westseite) um dann zum Herzberg abzusteigen. Von dort aus lief ich zur Staffelegg und stieg um 11.41 Uhr wieder mit dem Postauto ab. 

 

 

Einer der vielen Grenzsteine, welche ich an diesem Tag gefunden habe. Hier ist die Buchstabe "A" deutlich ersichtlich.


13. März 2023: Im T-Shirt unterwegs

 

Total bekloppt: Als ich um ca. 16 Uhr auf der Staffelegg aus dem Postauto stieg, zog ich sofort meine (Winter)Jacke aus, es war einfach zu warm. So lief ich im T-Shirt unten am Herzberg vorbei bis Asp hinunter und bestieg wiederum den Wald-weg bei der Hinterrebe. Die Küchen-schellen am Steinhang blühten um die Wette und auch weiter oben auf der Wiese leuchteten sie. Das Wetter war äusserst klar, weit im Süden und Osten strahlten die Alpen, später trat das schöne Alpenglühen ein. Und doch.... Oben auf den Pass beim Stockmatthof angekommen sah die Welt im Norden dunkel aus, weiter nördlich an der deutschen Grenze regnete es, im Süden war das Wetter weiterhin fabelhaft. Da hier oben eine kräftige Wind blies, musste ich meine Jacke wieder anziehen. Kurz nach 18 Uhr holte mich das Postauto auf dem Benkerjoch ab. 


11. März 2023: Wieder im Schnee

 

Ein trüber Samstag, es schneite wieder mal im Flachland. Der Schnee blieb aber nicht liegen, dafür war der Untergrund doch zu warm. Einkaufstour am Morgen, Fotografie der Weidenkätzchen vor der Haustür, meine Mittagsbrötchen, Rucksack packen und hinaus. Es hatte zu schneien aufgehört, die Welt unten war wieder grün. Oben auf der Salhöhe: WEISS! Teils kam noch dicker Nebel auf. Ich machte mich auf zum Mülacker (sah 3 Rehe), kehrte etwas weiter unten um (sah 5 Rehe) und kam wieder bei meinem Bäumchen aus (na ja, fast). Ich stieg langsam zur Burgflue ab, nahm den Juratritt und kehrte auf der nächste Ebene nach links und dann gleich wieder nach rechts. So traf ich beim Burghof ein und nahm den "Kreuzweg" (diesmal mit Fotos) bis nach Wölflinswil.


7. März 2023: Eine traurige Nachricht

 

Kurz nach 6 Uhr morgens erhielt ich eine äusserst traurige Nachricht: Katharina (Kathrin, 60), eine ehemalige Zugkollegin von uns, war 3 Tage vorher unerwartet, aufgrund auftretender Komplikatio-nen von uns gegangen. Wenige Tage vorher hatte sie mir noch geschrieben, nichts deutete darauf hin. Noch am 5. März hatte ich ihr geschrieben, nicht wissend, dass sie nicht mehr unter uns war. Wir werden Dich enorm vermissen.

 

Nach dem Home-Office am Morgen und einem Termin in der Stadt nahm ich kurz nach dem Mittag den Rucksack und begab mich auf die Salhöhe um von dort aus auf der Haselmüsli-Bank meine Mittagspause zu verbringen. Anfänglich schien noch die Sonne, nach und nach machte der Himmel zu. Nach dem Abstieg auf die Burgflue und über den Juratritt auf die nächste, untere Ebene nahm ich mir die Zeit den Grenzstein zu fotografieren (zum ersten Mal, da oft nicht einfach zugänglich). Noch eine Ebene tiefer kehrte ich zur Abwechslung mal nach rechts und begab mich so zum Lam-metholz. Normalerweise steige ich von hier aus direkt nach Wölflinswil ab (oder laufe über den Altenberg bis nach Wittnau), dieses Mal kehrte ich um 180° nach rechts bis zum Burghof. Hier ent-schied ich mich dazu "schräg" nach Wölflinswil zu laufen und fand auf halbem Wege einen kleinen Kreuzweg: 4 mal 2 und 2 mal 3 Stationen, jeweils direkt neben einander. Ich werde sie bald foto-grafieren. Um ca. 16.15 Uhr traf ich dann bei der Bushaltestelle ein.

 

Ich widme diese Aufnahme Kathrin und ihrem Partner Beat. Ruhe in Frieden, liebe Kathrin, Dir viel Kraft gewünscht, lieber Beat.

 

Und für mich löst das eine weitere Entscheidung aus: Ich werde noch früher als geplant in Rente gehen. Beat und Kathrin hatten noch so viel vor. Sie hatten es so verdient das Rentenalter geniessen zu können. 


4. März 2023: Bei schönstem Wetter unterwegs

 

An diesem Samstag startete ich erst um ca. 11.45 Uhr auf der Salhöhe, es war ziemlich dunstig. Ich begab mich zur Haselmüsli-Bank für meine Mittagspause, begrüsste mein Bäumchen und stieg dann auf die Burgflue ab. Auf der Schattenseite - unterwegs Bärlauch sammelnd - stieg ich weiter zum Solbhof ab (hallo Fönsu) und lief von dort aus zu den Wittelweihern. Dort nahm ich mir noch Zeit für die Märzenbecher die hier jetzt in grossen Zahlen blühen. Weiter oben bestieg ich eine Wiese, querfeldein zur Summerholde laufend. Über den Grat der Summerholde traf ich oberhalb des Benkerjochs ein und nahm von dort aus das Postauto um 16.26 Uhr.

Auf dem Summerholdegrat befinden sich diverse Grenzsteine, die meisten sehr klein (Zwischengrenzsteine?), dieses Exemplar war aber ziemlich gross. Er steht wackelnd im Boden und wird in absehbarer Zeit wahrscheinlich um-stürzen. Ich habe versucht im Internet heraus zu finden, für welche Grenze dieser Stein steht bzw. stand, die Karten zeigen hier auf jeden Fall keine einzige Grenze.


3. März 2023: Eine Freitagabendtour

 

Nach dem Home-Office schnappte ich mir den Rucksack und stand um ca. 15.50 Uhr in Asp, von wo aus ich wieder den Waldweg oberhalb der Hinterrebe bestieg. Es fiel mir sofort auf, dass die Baum-stämme, welche vor einer Woche noch auf dem Weg lagen, jetzt geräumt worden waren (danke!). In der vergangenen Woche war es wieder kalt geworden, eine richtige Bise-Woche. Somit standen immer noch nicht viel Küchenschelle in voller Blüte. Es war an diesem Freitag auch ziemlich verhangen, trübe und frisch. Über den Pass laufend drehte ich meine Nase direkt zum Benkerjoch und liess mich dort um ca. 17.25 Uhr vom Postauto wieder abholen.


Und heute, am 26. Februar 2023 schneit es wieder. Stürmische Winde fegen über die Schweiz hinweg. Für mich ein Ruhetag um einfach mal zuhause zu geniessen. 


25. Februar 2023: Die besagte Clean-up-Tour

 

Mit zwei grossen Plastiksäcken im Rucksack versorgt startete ich um ca. 12.50 Uhr auf der Staffel-egg und machte mich wieder auf zur Hinterrebe. Auf dem Waldweg oberhalb des Blumenweges besuchte ich die neu-entdeckten Küchenschellen, bevor ich auf den Blumenweg selber abstieg. Die Temperatur war deutlich niedriger als am Vortag, es war teils trübe und verhangen, die Küchen-schellen waren dafür nicht weniger fotogen. Auf dem Benkerjoch kam ich mit dem Bauern ins Ge-spräch, da ich neugierig war, was er auf der Wiese am "einsammeln" war. Es waren Mäuse - Rie-senkaliber sogar - welche die Wiese untergruben und sämtliche Wurzeln zerstörten. Die "Drecks-hügel" auf der Wiese waren also nicht von Maulwürfen verursacht worden. Er stellte "unterirdische" Mausefallen auf, in einem Eimer hatte er vier oder fünf gefangene Exemplare. Von ihm lernte ich aber auch, dass ein Stück der Asperstrihe früher mal der Stadt Aarau gehört hatte, daher die Buch-stabe A auf einem der Grenzsteine. Um ca. 15.20 Uhr begann ich dann am Clean-up-Abstieg vom Benkerjoch bis Küttigen Fischbach. Die beiden Plastiksäcke waren rasch gefüllt, vieles konnte ich gar nicht mal einsammeln, da ohne Risiko fast nicht erreichbar. Einfach traurig, wie diverse Men-schen mit unserem höchsten Gut, der Natur, umgehen. 

 

Das traurige Ergebnis meiner Clean-up-Tour.... Ohne weiteren Kommentar


24. Februar 2023: Eine schockierende Feststellung

 

Es war kurz vor 9 Uhr als ich auf der Staffelegg das Postauto verliess. Ich machte mich auf den Weg nach Asp und die Hinterrebe. Im Wald, auf dem be-sagten Steinhang, fand ich die Küchen-schellen geöffnet! Ich fotografierte sie von unten (auf einem ziemlich instabilen Hang) und von oben her. Über dem Waldweg lief ich zur "Küchenschellenwiese" und fand auch hier diverse blühende Exemplare + viele Knospen. Bald wird die Wiese violett leuchten. Es war ziemlich warm an diesem Tag, schon bald musste ich Kleidungsstücke abziehen. Kurz nachdem ich den Pass beim Stockmatthof überquert hatte, begegnete ich einer netten jungen Dame in Winterjacke, mit Mütze und Handschuhen. Ich zeigte ihr die Küchenschellen auf der Stockmattwiese, es blühten hier bereits sehr viele Blumen. Bald lief ich über dem unteren Weg weiter zum Benkerjoch, nur noch im T-Shirt. Da das Postauto erst in 25 Minuten eintreffen würde, stieg ich auf der Passtrasse - im Gegenver-kehr - zur Haltestelle Fischbach ab. Ich konnte und wollte einfach nicht glauben, was meine Augen sahen: Abfall in Unmengen, unzählige Blechdosen (Bier, Red-Bull) und PET-Flaschen, leere Ziga-rettenverpackungen, Papier von Schokoladenstengeln, einfach alles aus den Autofenstern geworfen (und in der Aussenkurve hilft die Zentrifugalkraft natürlich auch noch schön mit, damit der Abfall ziemlich weit wegschleudert). Ich war komplett schockiert und nahm mir vor am Folgetag zurück zu kehren und eine Clean-up-Tour einzulegen.


19. Februar 2023: Trouvé....

 

Kurz vor dem Mittag machte es im Norden zu, es wurde dunkel. Ich wartete noch ab und entfloh dann um ca. 12.50 Uhr dem Postauto in Asp, die Strassen waren nass. Nach einer ausgiebigen Fotosession bei den Schneeglöckchen und Märzen-bechern im Dorf stieg ich jetzt nicht direkt auf den Blumenweg auf der Hinterrebe, sondern nahm den Waldweg ca. 30 m weiter oben. Ein Versuch war es wert und dieses Mal fand ich sie, die Küchenschellen am Steinhang. Leider waren sie geschlossen, die Sonne war weit zu suchen. Weiter oben war "meine gestrige" Küchenschelle ebenfalls geschlossen, dafür aber nicht weniger fotogen. Ich sah viele Knospen am Boden, somit erwarte ich in einer Woche viele geöffnete Exemplare. Dort kam ich mit einem Paar aus Welschenrohr (SO) ins Gespräch: Auf der Wiese beim Stockmatthof sei eine schöne Küchenschelle voll geöffnet, sie zeigten mir einige Aufnahmen. Auf ihren Hinweis hin fand ich sie tatsächlich und fotografierte sie von allen Seiten. Da ich noch fast eine Stunde bis zur nächsten Busfahrt hatte, stieg ich durch die Hölle (dieses Waldstück heisst hier halt so) ab und nahm einen von mir noch nie begangenen Weg bis zur Haltestelle Oberhof-Rohr. 


18. Februar 2023: Über Schneeglöckchen, Küchenschelle(n), Märzenbecher und Bärlauch

 

Kurz vor der Mittagszeit lief ich von der Staffelegg aus nach Asp und fand die ersten Schneeglöckchen, dort wo sie auch 2022 standen. Auf dem Blumenweg, unter den grossen Tannen machte ich meine Pause, weiter oben zog ein etwas älteres Paar durch den Wald vorbei. Weiter oben holte ich die beiden ein, gerade als sie (die Frau) die erste Küchenschelle auf der Hinterrebe entdeckte. Weiter unten im Wald, an einem Steinhang hatten sie (die beiden) weitere Exemplare entdeckt, sagte sie (die Frau). Ich kehrte um, um diese zu suchen, fand sie (die Küchenschellen) aber nicht. Weiter oben über dem Waldweg kehrte ich auf den Blumenweg zurück. Beim Stockmatthof erfuhr ich, dass die Bäuerin dort die erste Küchenschelle entdeckt hatte, sehr früh für die Jahreszeit, zu früh. Über die Benkenhöfe, nördlich am Waldrand bleibend, traf ich bei den Höfen bei den Wittelweihern ein. Dort lag ein drei-Wochen-altes Kälbchen, die Kinder spielten ringsum. Und weiter unten.... Jawohl, sehr viel Märzenbecher (sie waren 6 Tage vorher noch nicht einmal über dem Boden) und diesmal sammelte ich auch Bärlauch. Der Strasse nach lief ich bis Oberhof hinunter und traf dort um ca. 16.15 Uhr ein. 


17. Februar 2023: Er heisst Alfons...

 

Ich startete um 15.45 Uhr auf der Salhöhe mit der Gedanke evtl. noch einen schönen Sonnenuntergang einzufangen, aber.... ich hatte die Stirnlampe vergessen einzupac-ken. Über meine fast-Routineroute (aber nicht bei meinem Bäumchen vorbei), Ru-mismatt - Mülacker - Haselmüsli-Bank, stieg ich zum Point West auf die Burgflue ab. Die Spät-am-Nachmittag-Stimmung war fabelhaft, die Sonne war tatsächlich noch zum Vor-schein gekommen. Ich stieg bei Tageslicht zum Solbhof ab und traf dort die Bäuerin, die dabei war die beiden Geissen (also Geissmutter + Tüüfeli-Geissbock) zu füttern. Ich zeigte ihr die Aufnahme vom noch jungen (2020) Tüüfeli-Geissbock und lernte, dass die Muttergeiss Greta und der Bock (ihr Sohn also) Alfons heisst. Alfons, im Dialekt Fönsu (bitte nicht auf Deutsch aussprechen, ist halt Schweizerdeutsch und wird eher ungefähr wie "Fönsöw" ausgesprochen). Dann machte ich beim Eindunkeln den Abstieg bis nach Oberhof und erwischte dort das Postauto um 18.22 Uhr. 


12. Februar 2023: Kein Sonnenaufgang, dafür Eisskulpturen

 

Ich verliess meine Wohnung bei einem sternenklaren Himmel mit dem Ziel den nächsten Sonnenaufgang einzufangen. Als ich dann um 6.45 Uhr (im Dunkeln) auf der Salhöhe ausstieg, machte der Himmel komplett zu. Auf der Rumismatt angekom-men gab es absolut keinen Sonnenauf-gang zu fotografieren. Es war bitterkalt, eine starke Bise begrüsste mich hier oben. So machte ich mich rasch auf den Weg zur Haselmüsli-Bank für mein Frühstück. Es folgte der Abstieg zur Burgflue und von dort aus (auf der Südseite = aus dem Wind) zum Solbhof, dabei einen neuen Weg genommen (das gibt es tatsächlich). Nochmals über einen neuen Weg lief ich weiter zu den Wittelweihern, wo sich im Bach viele Eisskulpturen bewundern liessen. Nachdem ich mich hier eine Zeit lang austobte, stieg ich zu den Benkenhöfen und zum Stockmatthof hinauf. Ich konnte es nicht lassen auf die Wiese zu schielen, aber für die Küchenschellen ist es wohl noch 4-5 Wochen zu früh. Dafür fand ich bei den Wittelweihern bereits den ersten Bärlauch, jawohl! Er schmeckte fabelhaft. Vom Stockmatthof aus lief ich zum Benkerjoch und nahm von dort aus das 12.26 Uhr Postauto hinunter.


10. Februar 2023: Sonnenaufgang auf der Geissflue-Wiese

 

An diesem freien Freitag stand ich um 6.45 Uhr im Dunkeln auf der Salhöhe (die Leute im Bus schauten mich komisch an als ich mit meiner Stirnlampe im Finstern ausstieg). Ich machte mich auf zur Geiss-flue und wollte vom Unterstand oben auf der Wiese den Sonnenaufgang einfangen. Bald wurde es heller, die restlichen Schneemengen bewirkten, dass ich die Stirnlampe ausschalten konnte. Wo würde die Sonne aufgehen, d.h. wie weit südlich? Irgendwann zeigte sie sich dann knallrot! Von unter dem Baum etwas weiter unten fing ich sie ein, ein schöner Moment. Dann be-gab ich mich zum Unterstand für mein Frühstück bei angenehmen -6°C. 

 

In aller Seelenruhe stieg ich wieder bis zur Kantonsgrenze ab und lief nach Norden. Ich wollte bis Kienberg absteigen um von dort aus durch die alte Gipsgrube bis auf den Mülacker aufzusteigen. Doch es kam anders. Zuerst bemerkte ich auf der Nordflanke der Geissflue einen Grenzstein, dann bei der Verzweigung nach Kienberg sah mein Adlerauge einen Zweiten. Meine Füsse führten mich aufs Schnäpfenflüeli (den Grenzstein hier oben kannte ich schon), dann lief ich über einen halbwegs überwucherten Pfad zu einem weiteren Stein (war dies wirklich ein Grenzstein?) und ganz unten im Wald fand ich nochmals einen Grenzstein. Ja dann.... Auf zur Ruine Alt Kienberg und bis Anwil hinunter. Um 11.38 Uhr holte mich das Postauto hier ab. 


5. Februar 2023: Frühstück auf dem Mülacker

 

Der 4. Februar war so ein richtiger "Haushalttag": Putzen, Einkaufen, Waschen, ein Nickerchen am Nachmittag, Fotos bearbeiten, eigentlich alles ganz entspannt (vor allem das Nickerchen). Das Wetter war so oder so nicht so besonders gut. Erst am Abend verzogen sich die Wolken...

 

Eine Vollmondnacht, ein sternenklarer Himmel, ein Blick auf die Wetterprognosen (ha, ha) und um 7.45 Uhr stand ich auf der Salhöhe. Im Süden wurde es hell, auf der Rumismatt fing ich den Sonnenaufgang südlich der Wasserflue ein, wobei die Sonne eher über einen dichten Wolkenband aufging. Quer über die Rumismatt laufend stieg ich durch den Wald zu meinem beliebten Foto-Ort ab. Über die Hasliwiese stieg ich weiterhin ab um über die nächste Wiese wieder hoch zum Mülacker zu gehen. Erst um ca. 9.30 Uhr fand mein Frühstück bei der Haselmüsli-Bank statt. Die Bank selber war glitschnass, sodass ich im Stehen / Laufen ass. Die Nieswurz im Wald nebenan hatte sich wieder aufgerichtet, am Boden auf der Wiese selber war alles noch leicht vereist. Es folgte der Abstieg auf die Burgflue, der Himmel hatte mittlerweile "zugemacht", es wurde grau und kalt. Ich stieg weiter über den Juratritt ab und nahm unten angekommen den direkten Weg zum Wannenhof und lief von dort aus bis nach Oberhof. Um 11.22 Uhr nahm mich das Postauto wieder heim. Und am Nachmittag.... regnete es leicht.


3. Februar 2023: Abendstimmung auf der Geissflue

 

Nach einem hektischen Tag, sogar im Home-Office (was normalerweise nicht der Fall ist), packte ich den Rucksack und stand um 15.45 Uhr auf der Salhöhe. Ich wollte auf den Geissfluegipfel, aber als ich den Himmel und die Alpen im Süden leuchten sah, bog ich oberhalb der Barmelweid auf die Rohrer Platte ab. Die vielen Bäume, auch ohne Blätter, verhinderten zwar den freien Blick nach Südwesten, trotzdem fand ich einen relativ freien Ort zum Fotografieren. Es wurde mit 210 mm auf die Alpen eingezoomt. Da standen sie im Abendleuchten: Titlis, Eiger, Mönch, Jungfrau, Alpengipfel bis weit im Süden. Ich versuchte es auch kurz auf dem Geissfluegipfel, ca. 300 m weiter oben, sputete mich aber wieder zurück auf die Platte. Der Sonnenuntergang war doch noch zu weit südlich, auf dem Gipfel gab es keine freie Sicht dorthin Später kehrte ich nochmals auf den Gipfel zurück, wollte mein Abendessen geniessen, doch es war dort zu stürmisch und kalt. Somit lief ich zur Hütte oben auf der Weide ca. 200 m östlich. Dort sass ich windfrei mit einem wunderschönen Blick auf Wasserflue, Lägern, Mittelland. Für kurze Zeit leuchtete der Himmel stark violett auf, dann wurde es langsam dunkel. Kurz nach 18 Uhr startete ich den Abstieg bis zur Barmelweid und kehrte mit dem Bus um 18.53 Uhr zurück ins Tal. 


29. Januar 2023: Immer noch grau

 

Es sind und bleiben die grössten Komiker, die Meteorologen. Noch heute Morgen wurde für diesen Sonntag sehr viel Sonne im Aargauer Jura vorhergesagt. Nix, no nothing, rien du tout. Erst am späteren Nachmittag zeigten sich für wenige Minuten zwei oder drei blaue Flecken am Himmel, dann war es auch wieder vorbei. Trotzdem... Ich startete um ca. 10.45 Uhr in Oberhof (eine Seltenheit) und machte mich an die umgekehrte Tour von gestern, langsam bergauf marschierend, vom Juratritt auf Point West und dann querfeldein zum Mülacker. Bei der Haselmüslibank legte ich meine Mittagspause ein (und weiter unten auf der Wiese rannten fünf Rehe durch den Schnee in den Wald hinein). Dann folgte schon der Weg ringsum auf die Rumismatt, von dort aus hinunter zu den Salhöfen und dann zur Salhöhe, wo mich der Bus um 14.26 Uhr wieder abholte und ins Tal brachte. 


28. Januar 2023: Grau, grau, grau und weiss

 

Der Tag sollte grau in grau werden. Zum Glück gab es links und rechts (und unten) noch etwas Farbe, vor allem weiss. Aber es war trotzdem schön als ich um 8.40 Uhr auf der Salhöhe startete. Ab und zu rieselte leicht etwas Schnee  hinunter, überall waren Wildspuren im Schnee sichtbar. Die verdorrten Herbstblätter knisterten, die Nieswurze, welche vor wenigen Wochen stolz aufrecht stehend blühten, hingen jetzt schlapp und vereist gen Boden. Über den Mülacker (träumte ich nur, oder war der Wald bei der Haselmüsli-Bank ausgedünnt worden?), ein Gruss an mein Bäumchen, stieg ich auf die Burgflue ab. Ein kurzer Besuch an Point West und dann folgte der Abstieg über den Juratritt bis Oberhof. 


21. Januar 2023: Eine Genusstour im Pulverschnee

 

Der kürzeste Tag liegt wieder ein Monat hinter uns. Jetzt bemerkt man schon, dass die Tage länger und länger werden. Mein Tagesrhythmus jagt mich aber immer gleich früh aus dem Bett, egal ob Sommer oder Winter. 

 

Um ca. 9.50 Uhr stieg ich bei der Halte-stelle Grossmatt unterhalb der Staffelegg aus dem Postauto. Der kleine Aufstieg durch den Wald bis zur Passhöhe ist immer lohnenswert. Oben angekommen zweifelte ich kurz. Wohin? Hom-bergegg - Gisliflue oder obendurch bis Densbüren oder auf den Chli Wolf. Ich entschied mich für die letzte Variante und stieg von dort in die alte Gipsgrube ab. Dort traf ich eine märchenhafte Stimmung und ich freue mich jetzt schon auf den Frühling, wenn hier die vielen Orchideen wieder blühen. Im Schnee sah ich viele, viele Spuren von Gämsen und Rehen. Gewisse Grasflächen sind noch vom Schnee unbedeckt, somit ist Futter vorhanden. Langsam durchkreuzte ich die diversen Stufen, verbrachte hier meine Mittagspause, bevor ich zur Haltestelle Fischbach lief. 

 

A Propos: Rhythmus... Ich musste doch kurz nachschauen, ob ich genügend Buchstaben "h" er-wischt hatte. Es ist wie der chemische Überbegriff "Phthalat", hier weiss ich es aber ganz genau.


20. Januar 2023: Ein eisiger Tag im Jura

 

Das sind die Tage die ich so liebe! An meinem freien Freitag musste doch noch zuerst um 10 Uhr ein Teams-Meeting 'reingehauen werden, aber um 11.40 Uhr stand ich auf der Salhöhe in eisiger Kälte. Unten im Tal, im Aargauischen, war alles "grün", hier lag wieder Schnee, in der vergangenen Woche war der Winter nämlich zurückgekehrt. Fotofun pur! So führten mich meine Füsse über die Rumismatt zu meinem Bäumchen im Schnee (siehe unter "Über mich" und dann auf die Burgflue, Aussichtspunkt West, für meine Mittagspause. Na ja, Mittag... Es war bereits 14 Uhr als ich dort war. Dann folgte der Abstieg über den Juratritt und dieses Mal bewanderte ich den neuen Weg (siehe unter "14. Januar 2023"), der mich ziemlich nahe an die Felswand selber führte. Querfeldein im schönsten Pulverschnee stieg ich bis Oberhof ab, wo mich das Postauto um 16.22 Uhr abholte (sehr sympatisch). 


14. Januar 2023: Von Mikro bis zum Makro

 

Irgendwie habe ich es bereut, aber "there's no crying over spoilt milk": Ich ging an diesem Samstagmorgen zuerst in die Stadt zum Einkaufen um dann um 9 Uhr auf die Salhöhe zu gehen. Wäre ich doch nur 2 Stunden früher gegangen, der Tagesan-bruch war so wunder-bar schön, ein gros-ses Farbspektrum am Himmel im Südos-ten. Aber ja.... Regen war für den späteren Nachmittag vorausgesagt worden, unterwegs im Bus auf die Salhöhe fielen 2 - 3 Tropfen (vielleicht auch 4, habe sie nicht gezählt). Im Süden leuchteten die Alpen, ich hatte also Hoffnung. Und sie wurde erfüllt.

 

Es blies ein kräftiger Wind, aber die Sonne kam durch, ich hatte einfach nur Freude, fotografierte was das Zeug hielt: Die Alpengiganten im Süden, mikroskopisch kleines Moos, Pilze (es gab sie wahrlich noch), ich sah Rehe (welche mich erstaunt anschauten, da ich lauthals am Singen war), ich entdeckte einen neuen Pfad (für das nächste Mal zum Erforschen). Es war ein toller Tag, ich drückte den Auslöser fast 600 mal und habe schon alles aussortiert. 


7. Januar 2023: Was blüht noch?

 

Tiefster Winter? Kannste denken! Tags-über liegen die Temperaturen bei 10°C. Unten im Mittelland reicht eine nicht all zu dicke Jacke. Als ich um ca. 10 vor 11 auf der Staffelegg ausstieg, blies eine kräftige und frische Bise, trotzem zog ich eine dünne "Unterjacke" aus. Sobald ich in Asp aus dem Wind war, wurde es rasch warm. Was würde jetzt auf dem Blumenweg auf der Hinterrebe schon oder noch blühen? Ich wäre gar nicht überrascht, wenn ich noch blühende Pflanzen finden würde. Jawohl, ich fand noch etwas....

 

Oben angekommen lief ich auf den Strihe hoch, genoss auf einem Bänklein meine Brötchen, bevor ich auf dem Sattel direkt abstieg. Die Schinagelflue war wegen Holzschlags gesperrt und so lief ich auf dem unteren Weg bis Densbüren weiter.


1. Januar 2023: Sonnenaufgang auf der Wasserflue

 

Mein Plan, denn der Nacht sollte sternen-klar werden. Entsprechend legte ich mich am Silvesterabend rechtzeitig schlafen, der Wecker war auf 4.45 Uhr gestellt. Als ich kurz vorher aufwachte war meine erste Gedanke: Blas mir in die Schuhe, ich schlafe weiter! Und doch, ich stand auf, machte mich bereit und stand um 6.39 Uhr an der Abzweigung Hard unterhalb der Salhöhe, ganz im Dunkeln. Im Weiler Hard brennte zwar licht, oberhalb des Dorfes war aber wieder stockfinster. Auf der letzten Strecke vor der Aussichtsplattform hörte ich ein Geräusch hinter mir. Ich war doch nicht der einzige "Bescheuerte", der am Neujahrstag so früh unterwegs war. Nachdem wir oben eintrafen folgten nach und nach mehr Frühaufsteher*innen. Ein kalter Wind blies, es wurde im Südosten immer heller. 8.23 Uhr: Da erschien sie dann zum ersten Mal im neuen Jahr, unsere Sonne. Ein emotionaler Moment, sogar ich wurde still. Nach einer Weile verliessen die Menschen die Wasserflue wieder, ich dann irgendwann auch mal. Ich entschied mich dazu über den Grat bis zur Salhöhe zu laufen (machte unterwegs bereits den ersten Sturz für 2023), wo ich um 9.56 Uhr den Bus nach Aarau  hinab nahm.